Sonntag, 13. September 2015

Ankunft in Syracusa

Mal wieder klingelt der Wecker und draußen ist es noch dunkel. Die Morgendämmerung liegt über Roccella Ionica und wir lösen Wasser- und Stromanschluß. Wir liegen ausnahmsweise längsseits. Das Eindampfen in die Spring habe ich aber nicht verlernt und unser Langkieler löst sich bedächtig vom Steg. Den Weg in/aus dem Hafen haben wir uns gemerkt und folgen sorgfälltig der Linie von gestern. Die Tiefenanzeige zeige noch im Hafen 4,5 mtr und geht in der Einfaht auf 2,8 mtr. zurück. In Schleichfahrt verlassen wir Roccella und nach ca. 200 mtr wieder 4 mtr. Geschafft und wir setzen Kurs entlang der italienischen Südküste direkt auf Syracus. Der Bordcomputer errechnet eine voraussichtliche Ankunftzeit von 02:00 Uhr bei 5 kn Geschwindigkeit. Aber es ist wann wir genau dort ankommen. Es wird dunkel sein.

Nach dem Sturm scheint das Windsystem der Gegend die Puste ausgegangen zu sein. Wir haben nur 5-8 kn Wind von Backbord. Das Bischen nehmen wir mit, doch ohne Motor wird es nicht so richtig vorwärts gehen. Gut das wir noch in Griechenland 400 ltr zu sensationellen Preisen getankt haben. Auf der Logge stehen 5,5 bis 6,3 kn Fahrt je nach Windunterstützung, die aber an der Westspitze von Süditalien wegbricht. Totale Flaute. Dafür hält uns der Querverkehr der Containerschiffe auf Trapp und wir gewähren mehrfach Vorfahrt. Dann sind wir durch. Die Abenddämmerung senkt sich über uns und bis Syracus sind's lt. Bordcomputer nach ca. 4 Std. Die verlaufen ereignislos und ich beschäftige mich mit meinem Handysudoku und dem Fernglas um einen Blick auf die Küste zu erhaschen. Die taucht dann plötzlich aus dem Abenddunst auf und man meint sie greifen zu können. Trotzdem sind wir erst 3 Std. später an der Einfahrt und sehen Ober- und Unterfeuer. Langsam tasten wir uns in die große Ankerbucht hinein und Jonas hat am Bug Position mit dem Suchscheinwerfer bezogen. Tatsächlich sind wieder einige Kollegen OHNE Ankerlicht und die MIT sind eigentlich schon schwer genug gegen die Stadtbeleuchtung auszumachen. Es dauert eine halbe Stunde, bis wir einen geeigneten Platz gefunden haben und  wir Ankern auf 10 mtr Wassertiefe mit 40 mtr Kette.

Bild des Tages:

Sonnenuntergang auf dem Weg nach Syracus.