Montag, 13. Juni 2022

Neue Evripos Brücke

Wir haben die Wartezeit auf gutes Wetter um einen Tag erweitert und sind, bis auf einen Dauerlieger neben uns, die einzigen Segler im Hafen von Aliveri. Heute geht's weiter in Richtung Chalkida. Die Brücke macht heute Nacht trotz griechischem Pfingsten auf. Mit raumen Wind von bis zu 28 kn machen wir uns auf den Weg. Trotz gereffter Genua zeigt das GPS uns 6.6 kn Fahrt. Doch schon nach einer Stunde schläft der Wind ein und der Motor muss ran. Gegen 16 Uhr sollen wir dort eintreffen und auf dem Ankerplatz auf Warteposition gehen. Der Ankergrund ist Sand bei ca. 7 m Wassertiefe und verspricht guten Halt.

Als erstes treffen wir auf die große Brücke "High Bridge Evripos" mit einer Durchfahrtshöhe von 34,5 m. Wir brauchen zwar nur 23,0 m, aber einen sorgenvollen Blick nach oben kann ich mir nicht verkneifen. Hat aber gepasst 😉. Unter der Brücke ist sogar das Fahrwasser betonnt und wir müssen aufpassen keine davon zu überfahren. Dann steuern wir gleich den von Navionics empfohlenen Ankerplatz an Backbord an. Dort liegen schon 7 Schiffe, aber Platz ist reichlich und wir reihen uns ein. Das Office der kleinen Brücke ist heute von 18 Uhr bis 21 Uhr offen sagt das Web. Wir fahren später zum Zahlen mit dem Dinghi hin und bekommen die voraussichtliche Durchfahrtszeit genannt. Ab 02.00 Uhr sollen wir uns bereithalten und werden per Funk aufgerufen. Die Durchfahrt ist erst freigegeben, wenn der Strom in der schmalen Durchfahrt kippt. Leider gibt es darüber keinen Gezeitenkalender oder andere Vorhersagen. Der Zeitpunkt ist einfach bis heute auch mit modernster Technik nicht vorhersagbar.

Bilder des Tages:





Freitag, 10. Juni 2022

Starkwind abwettern in Aliveri

Eigentlich wollen wir weiter nach Chalkida, doch der Wind spielt nicht mit. Es bläst heftig aus Süd und der Windmesser zeigt mehr als 40 kn. Die See ist aufgewühlt und die Gischt spritzt immer öfter über die Außenmauer. Die Mare Liberum liegt sicher und der Hafen hat keinen Schwell. Leider sind die aufgestellten Stromsäulen ohne Funktion, aber weiter innen im Hafen soll es eine Säule geben, die auch die Fischerboote versorgt. Wir packen alle Verlängerungskabel aus und können uns dort tatsächlich Strom zapfen. Wir nutzen die Zeit und gehen beim naheliegenden Lidl zum Einkaufen. Ich habe mal wieder 15 kg Verpflegung im Rucksack und bekomme in einem der Cafe's am Hafen einen Belohnungscappuccino.

Bilder des Tages:













Donnerstag, 9. Juni 2022

Ankunft in Aliveri

Gegen 6 Uhr klingelt der Wecker heute früh. Heute geht es in für uns unbekannte Gewässer in Richtung Norden. Schnell noch den Ölstand unseres alten Diesels gecheckt und schon gehen wir Ankerauf. Ca 8 Std Fahrzeit sind für die 40 nm bis nach Aliveri kalkuliert. Die ersten 3 Std. schiebt uns der Motor nach Norden, nur 1 Std später helfen die Segel mit. Dann frischt es dermaßen auf, dass wir reffen müssen und schließlich bei 35 kn achterlichem Wind nur noch die halbe Genua steht. Trotzdem machen wir fast 6 kn Fahrt und erreichen im geplanten Zeitfenster unser Ziel. Neben einem französischen Boot finden wir noch einen Platz und legen wie hier üblich römisch/katholisch an. Rückwärts mit dem Langkieler bei 35 kn von Achtern hatte ich soo noch nicht, war aber dann einfacher als ich dachte.

Heute gibt es mal wieder ein kleines Video mit Rundumsicht. Die Hafenbeschreibung dazu folgt morgen.

Video des Tages:



Mittwoch, 8. Juni 2022

Vourkari auf Kea

Heute früh haben wir Poros verlassen und weiter nach Vourkari auf Kea gefahren. Wir hatten zwar Wind aus Süd, aber mit den 10 kn Wind waren die 42 nm nicht in annehmbarer Zeit zu schaffen. Also musste der Diesel mitdrücken.
 
Hier sind die Hälfte der Plätze am Stadtkai frei. Die meisten Schiffe liegen vor Anker, so wie wir. Ein Hahn kräht sich die Seele aus dem Leib, sonst ist es sehr ruhig hier. Leider müssen wir morgen weiter.
Im Video gibt es einen Rundblick.

Video des Tages:



Dienstag, 7. Juni 2022

Gewitterzelle in Poros

Gerade saßen wir noch beim Abendessen im Cockpit als der Himmel dunkel wird und sich Regen  ankündigt. Wir räumen den Tisch ab und als gerade alles verstaut ist, bricht ein Gewitter los und beutelt uns mit schwerem Seitenwind. Gut das der Anker etwas weiter als hier üblich drau0en liegt und eingefahren ist. 45 kn Wind von Steuerbord zeigt der Windmesser und es gibt einen Peitschenknall. Der Bug driftet nach Backbord und ich starte den Motor um in die Heckleinen einzudampfen, Ruder hart Steuerbord. Das entlastet den Nachbarn und die Fender tun quietschend ihre  Arbeit. Nach 20 min. ist der Spuk vorbei, Regen und Wind haben sich verzogen und wir schauen nach, was passiert ist und ob es Schäden gibt. Bei uns ist alles gut, nur die Sicherungsleine der Ankerkettenkralle ist gerissen und der Winddruck hat trotz der Bremse an der Ankerwinsch ca. 2 bis 3 m Kette aus dem Kettenkasten gezogen. Deshalb drückten wir mit dem Bug auf den Nachbarn und der auf seinen, wie Domino, aber durch die Motorunterstützung und Eindampfen in die Heckleinen haben wir wohl das Schlimmste verhindert.
Das Gewitter zieht ab nach Südost. Schnell noch eine neue Leine installiert. Die nächste Gewitterzelle ist schon zu hören.

Bilder des Tages:

Leinenbruch, Bruchlast ca. 2,6 t










Ersatzleine aus einem alten Festmacher


Sonntag, 5. Juni 2022

Poros

Der Schlag von Porto  Cheli nach Poros war eigentlich entspannter geplant. So sollte uns doch lt. Wetterbericht ein gemäßigter Wind aus NO mit ca. 20 kn vorantreiben. Das klappte auch bis zur Einfahrt in den Wasserweg zwischen der Insel Dokos und Hydra. Hier wurde der Ausläufer des Melthemi durch die Fallwinde von nördlichen Gebirge verstärkt und wir konnten am Windmesser  bis zu 35 kn ablesen. Auch die Welle wurde immer höher.. Um dieser Situation zu entgehen, sind wir so dicht wie möglich nach Nord  unter Land gegangen, fuhren dort weiter in Richtung Osten und entkamen so wenigstens der Welle bis zur Durchfahrt zwischen den Inseln nach Nord Richtung Poros. Die letzte Strecke bis Poros mussten wir dann den Motor zur Hilfe nehmen. In Poros fanden dann einen passablen Liegeplatz mit Landstromanschluss. Den Lärm der Straßencafes muss man leider erdulden.

Am Mittwoch dreht der Wind nun auf Süd und diesen werden wir nutzen um in den Kanal von Euböa rein zufahren und in Chalkida dann die alte Brücke zu passieren.

Bild des Tages:

Liegeplatz vor der Skipper Cafe in Poros



Dienstag, 31. Mai 2022

Porto Cheli

Der günstige Wind treibt uns gut voran und wir überspringen Monemvasia. Einige Leser werden jetzt entsetzt aufstöhnen und ich höre sie regelrecht rufen: WIESO ??
Wir waren dort bereits 6? oder 8 mal und haben diese wunderbare Stadt besichtigt. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt auf Meilen machen, damit genug Zeit bleibt, dass neue Revier nördlich von Euböa zu erkundschaften.

Ankunft in Porto Cheli. Wir ankern auf 7 m Wassertiefe und legen großzügig 35 m Kette.
Die Bucht hab ich schon voller erlebt. Die neue Marina ist auch nicht voll. Ich werde dort morgen mal einige Infos sammeln. Wir bleiben bis Samstag. Einen Rundblick als Video.

Video des Tages:



Sonntag, 29. Mai 2022

Übernachtung in Porto Kagio

Das Schiff hat nun 1.000 ltr. Wasser an Bord und die Schapps der Vorratslagerung gehen gerade noch zu. Mir ist, als hätten wir den Markt von Kalamata leergekauft. Aber nun sind auf dem Weg von Kalamata nach Porto Kagio und treffen auf der Höhe von Koroni auf reichlich Seegang ohne Wind. 

Wir fanden einen Platz, der in Navionics als Porto Kagio West bezeichnet wird. Der Anker faste sofort im Sandgrund auf 10m Tiefe und wir hängen uns an 50m Kette. Die befürchten Fallböen blieben aus und nur ab und zu fauchte der Wind durch die Wanten, kam aber nie über 20 kn. Die Nachtpause in Porto Kagio war besser als gedacht. Aber wir müssen weiter, denn der Weg nach Thessaloniki ist weit und führt durch ein Revier, dass wir noch nicht kennen.

Bild des Tages:




Montag, 23. Mai 2022

Kalamata - kleine Pause

Die Ankernacht in Methoni war die reinste Katastrophe. Durch den starken Wind aus Nord kamen die Wellen über eine Reflexion an der Insel Sapientza zurück bis in den Hafen- und Ankerbereich. Dort sorgten sie für reichlich Schwell und das Schiff wippte die ganze Nacht. An Schlaf war kaum zu denken.
Mit beginnendem Tageslicht setzen wir dem ein Ende, gehen Ankerauf und steuern unser Ziel Kalamata an.

Bis zum Cape Akritas ließ das Geigen langsam nach und wir bekamen als Überraschung nach 15 kn Wind, der uns in die Bucht von Kalamata trug. Ein schöner Abschluss für ein Teil der Familie, denn Ursi und Jonas steigen hier aus und treten ihre Heimreise an. Das waren 10 erlebnisreiche Tage. 

Wir werden hier etwas verweilen, einkaufen und Wasser bunkern.

Bild des Tages:



Sonntag, 22. Mai 2022

Weiter nach Methoni

Heute ist Methoni unser Ziel. Doch schon beim Ablegen und Anker Auf geht der Motor wieder aus. Wir Ankern im Hafenbecken.
Vom Freund gelernt, wenn der Motor stehen bleibt, bekommt er wohl kein Diesel. Der Dieselfilter am Motor ist vorgestern gewechselt worden und scheidet als Ursache aus. Die Kontrolle der Leitungen vom Tagestank zum Motor zeigen, dass der Diesel fließt. Dabei fällt mir auf, dass die Dieselpumpe heiß gelaufen ist. Als schnelle Lösung nehme ich sie aus der Leitung und überbrücke mit einer Schlauchkupplung und - der Motor läuft. Durch das Gefälle vom Tagestank zum Motor können wir erst einmal auf die Pumpe verzichten.
So kommen wir doch heute noch zum Ziel.


Bild des Tages:

Abendstimmung im Hafen von Methoni