Offensichtlich haben wir mit Wetter und Windrichtung Glück. Wir verlassen Kyparissia beim Morgengrauen und können hoch am Wind bis Katakolo fahren. Der Wind frischt von 10 kn weiter auf und ich sehe schon 20-25 kn in Böen. Wir haben das Großsegel und die Genua stehen und bewegen uns jetzt im Grenzbereich. Die Mare Liberum hat mit Wind und Welle zu kämpfen und das GPS zeigt über 8 kn Fahrt. Erst in der großen Bucht von Katakolo lässt die Welle nach und es wird ruhiger. Wir rollen die Genua ein und ich gehe mit Schwimmweste und Sicherungsleine zum Einholen des Großsegels. Klappt alles prima, ist aber anstrengend, da das neue Groß immer noch etwas sperrig und noch nicht weich ist. Am Ankerplatz liegen nur 3 Schiffe und wir nehmen uns einen Platz. Der Rest ist Ankerroutine und morgen Früh fahren wir gleich weiter nach Zakynthos.
Nach einer ruhigen Nacht haben wir noch Zeit für ein kleines Frühstück. Noch vor Anker setze ich in Ruhe den Besan. Dazu kommt dann nach Anker auf die Genua, denn für heute sind Windstärken von 25+ kn angesagt. Wir wissen, dass die Mare Liberum am Wind mit dieser Segelwahl sehr ausgeglichen läuft und kaum Ruderdruck braucht. Wir verlassen die Bucht von Katakolo und haben so dicht unter Land erst nur 10-12 kn Wind. Ein Segler folgt uns und kommt immer näher. Klar er hat Vollzeug stehen und holt natürlich auf. Dann sind wir fast gleich auf mit nur 20 mtr Abstand und da legt der Wind zu. Fast sprunghaft auf 17 dann 20 kn und unseren Verfolger haut es fast aufs Wasser. Dort wird erst das Groß gerefft, später auch die Genua. Wir haben unsere Segelwahl getroffen und lagen damit genau richtig. Jetzt laufen wir fast stetig 7 kn mit kaum spürbarer Krängung. Die Mare Liberum ist in ihrem Element - Ich liebe dieses Schiff - Drei Stunden später sind wir wieder allein und bereiten uns gedanklich auf das Anlegen in Zakynthos vor.
Im Hafen turnen die "Agenten" herum und wollen uns auch ihren Dienst für Anmeldung und Anlegen verkaufen. Wir lehnen dankend ab, haben wir doch bei unserem Besuch im Frühjahr gelernt, dass jeder Skipper sich selbst im Hafenbüro anmelden kann und dort seine Liegegebühren bezahlt. Die Gebühr der Agenten entfällt. Das steht sogar auf der Webseite des Hafens. Wir landen im Büro der Coast Guard, die unsere Papiere prüfen. "Alles Gut" wird uns bescheinigt, aber es ist Freitag Nachmittag und das Büro des Hafenmeisters ist bis Montag 09 Uhr geschlossen. Bezahlen ist jetzt nicht möglich...
Wir fahren am Sonntag weiter...
Bild des Tages:
Neben uns liegen die "Clean Beach Piraten"