Donnerstag, 18. April 2013

Stapellauf

Nach einem arbeitsreichen Wochenende haben wir am 15.04. den Endspurt ausgerufen, denn Kran und Schwertransport waren für den 17. um 16:00 Uhr bestellt. So wurden noch die letzten Poller angeschraubt, die Opferanoden kontrolliert, die Sprayhood aufgesetzt usw.....

1000 Dinge und Kleinigkeiten waren noch zu tun und wir kamen keinen Abend vor 22:00 Uhr aus der Werft. Doch die Todo-Liste wurde immer kürzer und am Mi den 17. um 15:00 Uhr hab ich den letzten Punkt (Gangway + Fender an Bord) abgehakt. Fertig zum Kranen. Nach 6 Monaten in der Werft haben wir ein äußerlich fast neues Schiff mit neuem Deck und einem Außenanstrich, der die klassische Handschrift des holländischen Yachtbaus unterstreicht. Wir sind glücklich !!

Gegen 16:00 Uhr war der Schwertransport da und wir konnten beobachten, wie 30t Schiffsmaße mit Druckluft- und Hydraulikunterstützung verladen werden. Erst gegen 19:00 Uhr waren die Transporter mit der Sicherung ihrer Fracht zufrieden und zogen die Mare Liberum aus der Halle. Dann ging es rückwärts in den Kran und in die Gurte. Mit einem Ächzen, was wohl ein Hinweis auf die Belastungsgrenze war, hob der das Schiff vom Tieflader und setzte es ins Wasser.

Kontrolle!! Sind alle neuen Seeventile dicht. Ja! Nur der Angstschweiß des Skippers tropft in die Bilge. Dann noch eine Hürde. Springt der Motor nach 6 Monaten Ruhe an? Nach 10 sek. Vorglühen drücke ich den Startknopf und gebe leicht Leerlaufgas. Ohne weiteres Mucken nimmt der alte Diesel seinen Betrieb auf. (Ich bin sehr beeindruckt) Wir lassen ihm etwas Zeit zum Warm werden, bevor wir den Langkieler aus der Kranbox rückwärts raussetzen. Jetzt "nur noch" im Wendehammer vor dem Kran drehen. Da sind zwar 20 mtr Platz, aber wir haben eben auch 18,40 mtr Länge.
Vorwärtsgas wechselt gegen Rückwärts und der Bug schwenkt in die gewünschte Richtung. Zeit muss man ihm halt lassen. Dann raus aus dem Hafen und an die Außenmole zum Festmachen. Alles Gut gelaufen, als hätten wir's schon 1000mal gemacht..

Bild des Tages:

Fast 3 Stunden dauerte es, das Schiff auf den Schwertransport zu heben und zum Kran zu fahren.