Wir suchen uns einen freien Platz und Bobbie wirf den Anker auf Kommando. 20 mtr Kette raus und Stop. Das Schiff dreht in den Wind mit einem leichten Ruck, der bestätigt, das der Anker sitzt. Ich warte, bis wir im Wind liegen und lege noch mal kurz den Rückwärtsgang ein, um den Anker fest zu fahren. Ist eine enge Kiste in diesem Stadthafen denke ich noch, Motor aus und gehe kurz nach unten, um den Funk abzustellen. Mittlerweile ist der Wind da und drückt in Böen auf das Schiff. Ich komme wieder ins Cockpit und sehe wie das Schiff sich mit dem Wind dreht, weiter, und weiter und noch weiter. Der Bug zeigt schon auf ein Motorboot am Kai. Ich schätze den Abstand auf noch ca. 10 mtr und höre im Kopf schon das Knirschen, wie wenn 2 Schiffe sich unsachgemäß treffen.
OOH NEIN !! Ich hechte zum Steuerstand. Der Zündschlüssel steckt noch und der Motor springt sofort an. Vollgas rückwärts. Es bleiben noch 2 mtr Platz, bis die 30 Tonnen der Mare Liberum sich endlich rückwärts gegen den Wind bewegen. Bobbie hat die Aktion unter Deck mitbekommen und gleich verstanden, dass hier etwas nicht nach Plan läuft. Neuer Versuch den Anker hier auf engem Raum zu setzen. Der gelingt und ich schlafe im Cockpit als Nachtwache so schlecht wie schon lange nicht mehr.
Ich bitte um Verständnis, dass es von der Aktion KEINE Bilder oder Videosequenzen gibt.
Bild des Tages:
Frühstücken unter dem Blätterdach der Cafe-Terasse