Lagos

Von Sines nach Lagos sind es immerhin fast 80 Seemeilen. Als normale Tagestour kann man das schon wirklich nicht mehr bezeichnen und um nicht bei Dunkelheit in einen unbekannten Hafen fahren zu müssen, starten wir noch vor dem Morgengrauen und verlassen Sines. Die Uhr zeigt 05:00 als ich den Motor starte und Bobbie die Leinen los macht. Langsam verlassen wir die Marina und schieben uns in die dunkle Nacht. Nur über den industieellen Teil des Hafens liegt eine Lichtglocke und man hört hier und da wir Container bewegt werden und ein Kran fährt. Vor uns sehe ich Positionslichter. Zwei Weiße und rechts Rot. Der kommt also von Rechts und fährt nach Links. Muss etwas größeres sein. Zur Vorsicht checke ich unser AIS und das Radar. Dort gibts ein ausgeprägtes Echo und das AIS zeigt 300 BRT mit 15 kn Geschwindigkeit.... also für uns/mich gibts nur eine Lösung: Ausweichen, Weg frei geben und den Frachter umfahren, da sich sonst unsere Wege evtl. gekreuzt hätten. Dann fährt der Riese an uns vorbei und hat jede Menge Arbeitslicht an.  Eine kleine schwimmende Stadt eben und wird dann von der Dunkelheit verschluckt. Auch der Hafen verschwindet im Dunkeln und es wird kalt und feucht. Seenebel..... Also, Autopilot an, am Radar den Kollisionswarner aktiviert, AIS auf 10 nm Umkreis erweitert ...... Nur hinter uns Schiffe, keine Echos vor uns. Trotzdem will dieses blöde, ungute Gefühl im Magen nicht weichen und ich habe vom Ausguck auch den Radarschirm im Blick. Erst gegen 09:00 Uhr lichtet sich das Ganze und die Sonne lässt dem Nebel keine Chance. Bobbie löst mich ab und ich schlafe etwas.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir das Cabo Sao Vincente, der Algave und sind dann ca. 20:00 Uhr in Lagos Hafen. Die Marina hat in der Nebensaison nur bis 19:00 Uhr offen und nur erreichbar, wenn die Fussgängerbrücke geöffnet ist (auch nur bis 19:00 Uhr). Aber es ist genug Platz am Steg der Rezeption VOR der Brücke und wir machen dort fest.

Bild des Tages:
Die Brücke in Richtung Hafen ......

..... und der Blick zurück zum Meer.