Montag, 10. August 2015

Paxos - Gaios

Durch die Hitze hier in Griechenland sind unsere Wasservorräte schon etwas geschrumpft und wir sind heute früh erst mit dem Dingy an Land gegangen um nach  zubunkern. Auch diese Art von Versorgung ist eine neue Erfahrung für unsere Freunde. Ich nutze gleichzeitig den kostenlosen WIFI der Strandbar und erhalte das Passwort bei einer Bestellung von einem Kaffee mit Eis. Eine Viertelstunde später hab ich die neuesten Updates zu meiner Navigationssoftware und den aktuellen Wetterbericht. Schon wieder eine Gewitterfront im Norden !?

Die Planung der Tour für heute soll uns zur Insel Paxos in den Hafen Gaios führen. Das liegt im Süden und sollte kein Problem sein. Also Anker auf und los. Unsere Mitfahrer sind schon so weit eingebunden, dass sie den Anker selbst aufholen, den Schlamm abspülen und anschließend sichern. Wunderbar ! Wir fahren erst 3-5 nm Richtung Osten und dann weiter nach Süden. An der Stelle tut sich endlich Wind auf und wir sind mit allen Segeln am Westwind unterwegs.

In Gaios angekommen, suchen wir uns verzweifelt einen Liegeplatz an der Kaimauer, leider ohne Erfolg. Auf der anderen Seite kann nur mit Buganker und Heckleine zum Felsen gelegen werden. Das ist unsere einzige Option und wir suchen die Gegenseite ab. Leider sind wir zu langsam und immer wieder flitzt ein Schlauchboot vor dem Bug rum, die ich nicht platt machen will. !! Es sind hier einfach zuu vieele Schiffe unterwegs und es herrscht FERRAGOSTO total. Kein Liegeplatz im Hafenbereich in Sicht.

Blöder Weise kommt eine Gewitterfront auf uns zu, die doch eigentlich im Norden sein sollte und die Zeit wird knapp. Wir weichen auf eine Ankermöglichkeit in einer Bucht vor dem Hafen aus. Grund mit Seegras, mein Alptraum! Wir versuchen den Anker einzufahren, einmal, nochmal und wieder. Finden aber einfach keinen Halt, dann ein Ruck in der Kette. Haben wir Glück ? In diesem Moment erwischt uns die erste Gewitterböe und ich lese aus den Augenwinkeln 38 kn Wind. Das Schiff legt sich, zerrt am Anker und reisst ihn trotz 40 mtr Kette raus. Es findet sich kein weiterer Halt, wir treiben und brauchen einen Plan B mit sicherem Ankergrund.

Dieser ist aber hier nicht zu finden und die offenen Buchten hier in der Nähe sind zum Abwettern ungeeignet. Ich entscheide mich für eine Rückfahrt nach Petriti, da diese Richtung auch vom Gewitter weg führt. Mit gereffter Genua fahren wir zurück in die anbrechende Nacht und schalten die Beleuchtung ein. So bekommen Anke und Markus gleich noch einen Eindruck zum Nachtsegeln und finden es sehr aufregend. Wir bewegen uns tatsächlich von der Gewitterfront weg und beziehen unseren Ankerplatz in Petriti gegen 02:00 Uhr in der Früh.

Bild des Tages:

Alles voll, Ferragosto !!