Mit der bisherigen Erfahrung hofften wir auf Abklingen des Schwells in der Nacht und suchten etwas Ruhe. 3 Stunden später, so gegen 01:00 Uhr und ca. 1 Std. Schlaf beschlossen wir diesen Platz aufzugeben und schon in der Nacht Richtung Süditalien zu starten. 75 nm zum ersten Hafen, den wir nutzen können. Da um 04:30 Uhr schon die Dämmerung beginnt wird es hell, bevor wir die Südspitze Italiens erreichen.
Die Fahrt wurde ein recht wilder Ritt mit achterlichem Wind. Der Windmesser zeigte in Böen bis zu 25 kn Wind und das GPS pendelte zwischen 6,5 - 7,5 kn Fahrt. Die alte Dame zeigte, was so in ihr steckt obwohl das Rollen der achterlichen Wellen teilweise doch recht heftig war und der eine oder andere Schrank aufsprang. Eine Sicherung mit Bändern sorgte da für Abhilfe.
Gegen 13:00 Uhr erreichten wir die Marina Roccella Ionica mit der vorgelagerten Sandbank. Diese ist bei der Einfahrt zu meiden und dicht beim roten Feuer rein zufahren. Mit fast Vollgas gingen wir durch Brandung in die Hafeneinfahrt. Erst dann wurde es ruhiger und wir brauchten beide einen Moment, bevor wir uns mit einem Anlegemanöver beschäftigen konnten.
Fender raus, Bug- und Heckleinen bereit. Alles kein Problem und wir lagen sicher. Noch Stunden danach war das Schaukeln und Windheulen im Kopf und erst am nächsten Tag nach 14 Std. Schlaf ging es uns wieder besser.