Freitag, 17. Juni 2016

Über den Golf von Tarent

Einige von Euch kennen sicher die Tücken des Golfs von Tarent, der ja immer gern mit besonderer Wellenhöhe oder überraschendem Windaufkommen glänzt. Wir hatten schon die ganze Zeit ein Auge auf die Entwicklung des Wetters in dieser Region. Nun war für den heutigen Tag max. Wind von  17 kn angesagt. Die Richtung war Süd/Ost und passte zum geplanten Kurs nach Leuca ganz hervorragend. Um die 72 nm bei Tageslicht zu schaffen, legten wir bei Morgendämmerung gegen 05:00 Uhr ab. Nach 1 Std. unter Motor verlassen wir die Windabdeckung des Kaps und segeln mit Genua und Besan bei 14 kn Wind. Mittags zeigt der Windmesser schon 20-25 kn Wind mit steigender Tendenz und wir drehen das 1. Reff in die Genua um das Material zu schonen. Das Schiff läuft trotzdem lt. GPS weiter mit 7,5 kn, was für unseren Langkieler schon ne Menge ist. Nur 1 Std. später sind wir bei 35 kn Wind und reffen die Genua weiter auf Fockgröße. Die Krängung geht zurück, die Geschwindigkeit bleibt. Also war die Entscheidung richtig. Die Welle ist entsprechend hoch und der Wind kommt jetzt aus 60°. Wir laufen also recht hoch am Wind, Die Welle ist kurz und das Schiff presst sich so durch, dass die Gischt bis ins Mittelcockpit spritzt. Hallelujah !! Erstaunlich ist für mich, dass das Schiff nicht stöhnt, noch nicht einmal zittert, sondern sich mit seinen 30 t durchpresst und uns sehr viel Sicherheit vermittelt.

Bild des Tages:

Mit "Schmusekissen" ist die Situation bei 35 kn Wind beherrschbar. :D